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Passivhaus

Ein Passivhaus spart etwa 70-80% an Heizenergie gegenüber einem herkömmlichen Niedrigenergiehaus und etwa 90% gegenüber einem konventionellen Neubau ein. Die BEG sowie Kommunen bieten zudem Förderprogramme. Derzeit schätzt man die Zahl der Passivhäuser in Deutschland auf ca. 10.000 – Tendenz steigend. Passivhaus heißen die Häuser übrigens deswegen, weil die meiste Energie passiv genutzt wird. So nutzt man vorhandene Sonnenenergie oder die Abwärme der Personen wie weitere sowieso vorhandene Energiequellen einfach aus.

Das Passivhaus ohne Heizung

Das Passivhaus kommt meist praktisch fast ohne Heizenergie aus. Denn das Passivhaus muss nur in langen Winterphasen auf Zusatzheizleistung zurückgreifen. Ansonsten reicht die Sonneneinstrahlung sowie die Abwärme der Bewohner. Daher sind große Fensterflächen (meist dreifach verglast) üblich, die im Sommer mit Jalousien etc. vor Überhitzung geschützt werden.
Der Heizwärmebedarf beim Passivhaus liegt pro Jahr unter 15 kWh/m2. Das per EnEV standardisierte Niedrigenergiehaus (100 EE) etwa 4mal so viel.

Maßnahmen beim Passivhaus

Der geringe Energieverbrauch beim Passivhaus wird im wesentlichen durch folgende Maßnahmen erreicht:

  • Gute Außendämmung (Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) unter 0,15 W/(m2K))
  • Verschattungsfreie Ausrichtung nach Süden mit großer Fensterfront
  • Spezielle Verglasung und Fensterrahmen (Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) unter 0,80 W/(m2K))
  • Hohe Dichtheit des Passivhauses (Drucktests bei Über- und Unterdruck von 50 Pascal unter 0,6 Raumluftvolumen pro Stunde, oft liegt der Wert bei 0,3 und besser)
  • Vorerwärmung der Frischluft per Erdreich-Wärmetauscher
  • Lüftung mit Wärmerückgewinnung von über 75% der Abluftwärme
  • Brauchwassererwärmung per Solarthermie (per Marktanreizprogramm gefördert).

Nachteil sind die höheren Baukosten, die sich erst im Laufe der Zeit aufgrund eingesparten Energiekosten amortisieren. Das IWU rechnet dabei etwa mit 20 Jahren bei 5% Teuerungsrate für Energie. Legt man die aktuellen Heizölkosten zu Grunde, spart ein Passivhaus im Vergleich zum aktuellen Standardhaus nach der EnEV in zehn Jahren allein 9.000 Euro an Heizölkosten.

Förderungen für Passivhäuser

Auch bieten die BEG sowie zahlreiche Bundesländer und Gemeinden Förderungen sowie zinsgünstige Kredite. Die KfW förderte mit dem Programm „Ökologisches Bauen“ demnach Häuser, deren Jahres-Primärenergieverbrauch nicht mehr als 40 kWh pro Quadratmeter Nutzfläche beträgt. Der Jahres-Heizwärmebedarf darf zudem 15 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche nicht überschreiten.

Update:

Zum hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) das Programm „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“ gestartet, welches die Förderprogramme der KfW ablöst. Die Effizienzklassen heißen nach dieser Änderung nicht mehr beispielsweise „KfW 40“, sondern „40 EE“. [1]

Seit dem können auch wieder Anträge für die Neubau­förderung gestellt werden. Die Antrags­möglichkeit beschränkt sich jedoch nun auf die Effizienz­haus-Stufe 40. Der Fördergeber ist hierbei wieder die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). [2]

Weiterführende Links


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