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Super E10

Seit Februar 2011 werden die meisten Autofahrer mit Super E10 konfrontiert und stehen vor der Frage, soll/ kann ich Super E10 tanken oder besser nicht tanken. Denn auch wenn die Einführung von Super E10 politisch schon lange beschlossen ist, mangelt es an der gesetzlichen Ausgestaltung und Information der Autofahrer. Da Super E10 zu einer Verunsicherung der Autofahrer führt, nutzen dies die Mineralölkonzerne um damit im Rahmen der gesetzlichen Grenzen mehr Geld zu verdienen. Da nach Expertenmeinung die Einführung von Super E10 auch nicht wie angestrebt der Umwelt nutzt, mehren sich die kritischen Stimmen gegen Super E10. Was Sie über E10 wissen müssen:

Was bedeutet Super E10

E10 steht für maximal 10 % (Volumenprozent) Bioethanol, der dem bisherigen Super-Benzin beigemischt werden muss. Bislang war der Anteil an Bioethanol maximal 5 %, so dass man bisheriges Superbenzin auch als E5 bezeichnet. Bioethanol hat einen geringfügig geringeren Energiegehalt, so dass die Motorleistung leicht sinkt und der Verbrauch leicht ansteigt. Beides um ca. 1,9 %.

Verträgt mein Auto E10

Das ist letztlich die fĂĽr Autofahrer entscheidende Frage. Leider vertragen viele Modelle meist bis Baujahr 1990 kein Super E10. Auch Benzindirekteinspritzmotoren sind häufig von den Herstellern aus der Verträglichkeitsliste ausgeschlossen. Im Detail besteht noch bei vielen Modellen Unklarheit, da sich wegen drohender Haftung und SchadensersatzansprĂĽchen alle Beteiligten – von den Herstellern bis zu den Tankwarten bzw. Tankstellenbetreibern – zurĂĽckhalten.
E10 soll vor allem Weichmacher in Schläuchen angreifen. Bei einer versehentlichen Falschbetankung daher keinesfalls mehr den Motor starten und gleich das Abschleppen zum Auspumpen des Tanks veranlassen. Ansonsten kann es richtig teuer werden.

Wieso nicht einfach weiter Super (E5) tanken

Da ja nicht alle Autos Super E10 vertragen, regelt die eingangs erwähnte Richtlinie, dass bis mindestens 2013 die bisher angebotenen Sorten Super und Super Plus weiterhin angeboten werden müssen (Schutzsorten). Die Bundesregierung hat auch schon angekündigt, diese Frist verlängern zu wollen. So weit, so gut. Denn damit Super E10 der neue Standardkraftstoff wird, wurde die Steuer auf Super (E5) erhöht, was die Mineralölkonzerne direkt weitergeben. Viele Tankstellen nehmen sogar das alte Super aus dem Angebot, so dass als Ausweichschutzsorte nur noch das ohnehin deutlich teurere Super Plus bleibt. Dass vor allem die Autos, die E10 nicht vertragen, mit Super Plus mit 98 Oktan gar nichts anfangen können, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.
Die Politik wollte dieses Wahlrecht (auf Super E5 zu verzichten) eigentlich nur sehr kleinen Tankstellen erlauben. Aber die Konzerne argumentieren, man habe nicht ausreichend Tanks und Zapfsäulen. Daher wird Ausweichen deutlich teurer.

Wieso gibt es ĂĽberhaupt Super E10

Ausgehend von einer EU-Richtlinie (Richtlinie 2009/30/EG des Europäischen Parlaments), die Deutschland in nationales Recht umsetzen musste, wollte man damit die Umwelt schützen und die Abhängigkeit unverlässlicher ölliefernder Länder verringern.

Nutzt Super E10 der Umwelt

Das ist umstritten, da hierzulande für den Anbau von Zuckerrüben, aus denen Bioethanol gewonnen werden kann, bisherige landwirtschaftliche Anbauflächen weichen müssen. Diese müssen dann womöglich auf Wiesen, Waldrändern usw. ausgeweitet werden, so dass wiederum diese Flächen kein CO2 mehr absorbieren. Diese so genannte indirekte Landnutzungsänderung bringt nach Meinung vieler Experten die Ökobilanz letztendlich zum negativen. Auch werden Kraftstoffe für den zusätzlichen Anbau, den Transport sowie Verarbeitung verbrannt. Die deutsche Regierung hat daher mit einer so genannten Nachhaltigkeitsverordnung über die Mindestanforderungen der EU-Richtlinie hinaus versucht, Bedingungen zu setzen, damit die Ökobilanz von Super E10 stimmt. Man zwingt die Hersteller bei der Produktion mindestens 35 % Treibhausgase einzusparen.

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